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Abbey Road Institute Frankfurt goes gaming

Die Games Academy in Frankfurt pflegt eine ganz besondere Kooperation mit dem Abbey Road Institute. Im Folgenden berichtet ARI-Student Stephan Ahrends von seinen Erfahrungen:

Sound und Musik für Computerspiele, ein boomender Markt, der immer anspruchsvollere Produktionen hervorbringt. Nachdem ich ca. zwei Monate am Abbey Road Institute in Frankfurt studiert hatte ergab sich eine interessante Gelegenheit in ein für mich völlig neues Genre einzutauchen. Wir bekamen Besuch von den Studenten der Games Academy (GA), die in direkter Nachbarschaft zum Abbey Road Institute in der Hanauer Landstraße angesiedelt ist.

Mehrere Teams der GA stellten uns ihre Spieleprojekte vor und warben um Sounddesign und Musikproduktion. Nachdem alle Projekte vorgestellt waren, hatten wir Gelegenheit uns mit den SpielemacherInnen näher auszutauschen. Gab es eine Spieleidee und die dazugehörigen Soundvorstellungen die unser Interesse weckten? 

Nach anfänglicher Skepsis, ich hatte zugegebenermaßen keine Vorstellung was mich erwartet, fiel mein Interesse auf ein Team das ein Mobile Game im Stile von „Clash of Clans“ geplant hatte. Es wurde schnell klar, dass ich bei der Umsetzung meiner Ideen freie Hand haben würde. 

Das Team war im Bereich Musik und Sound froh um jede Unterstützung. Wir verabredeten uns für einen Ortstermin im GA in der folgenden Woche. Dort sollte ich das Spieleteam und die Konzeption näher kennen lernen. Bei dem Termin bekam ich ein Gefühl für das Setting und es wurde klar, dass das Spiel eher comic-haft und drollig angelegt war. Schauplatz sollten Kämpfe zwischen Barbaren und Römern sein (ähnlich Asterix und Obelix), optisch aber eher im Stile von Robin Hood. Ein wunderschöner Mashup. 

Es gab sowohl eine Liste an geforderten Geräuschen, als auch verschiedene Spieleabschnitte, die mit Musik unterlegt werden sollten. Zum einen das Menü, in dem der Spieler die nächste Runde konfiguriert und vorbereitet sowie die eigentliche Spielrunde, in der es im wesentlichen um die Kampfhandlungen gehen sollte.

Nachdem die Rahmenbedingungen und der Projektzeitplan klar waren, machte ich mich an die Arbeit. Ich informierte mich über das Genre Games und die dortigen Anforderungen an Sound und Musik. Die Hintergrundmusik soll den Spieler bei seinen Spielzügen unterstützen und emotional motivieren. D.h. „Immersive Sound“, der die Spannung und den Puls hoch hält.

Die Stilrichtung sollte dem Setting angemessen sein. So kam ich auf eher entspannte mittelalterliche Musik für den Menühintergrund und Marschtrommel getriebene Fanfaren für die Kampfhandlungen. Die Geräusche durften stark überzeichnet sein, schließlich war das Spiel ja ein Comic. 

Mit diesen Ideen machte ich mich an die Arbeit und so entstand im Laufe der folgenden Wochen ein erster Soundtrack. Regelmäßiger Abgleich mit dem Spieleteam war essenziell, damit ich nicht in völlig falscher Richtung unterwegs war. Die Gefahr entsteht schnell, wenn jede Seite in ihrem Kämmerchen bastelt. Eine Woche vor dem sog. GoldMaster, der Deadline bei der das Spiel der Öffentlichkeit vorgestellt wird, hatten wir ein letztes Projekttreffen. 

Dabei erzählten mir die Team Member von den Bildern, die mein Soundtrack bei ihnen erzeugt hatte. Diese entsprachen ganz meinen geplanten Bildern. Volltreffer! Damit konnte der GoldMaster kommen. Dazu stattete mich das Games Academy Team noch mit einem Team-T-Shirt aus (siehe Bild ganz links). Die Vorstellung des Spiels vor den bewertenden Dozenten und Mitstudenten war schlussendlich ein Erfolg.

ARI Frankfurt Student Stephan Ahrends als Teil des Teams der Games Academy Studenten

ARI Frankfurt Student Stephan Ahrends als Teil des Teams der Games Academy Studenten

Dem GA Projektteam, allen voran Lucas Klugbauer und Sonja Köck, möchte ich für die Zusammenarbeit und das Vertrauen danken. Es war ein großer Spaß und eine Erfahrung außerhalb meiner Komfortzone, die meinen Horizont definitiv erweitert hat. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Bis zum nächsten Mal.

Geschrieben von Stephan Ahrends und Editiert von Ulli Schiller