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Meet our Alumni: Florian Brückl – Alles zu unserer Zeit

Immer wieder bekommen wir die Frage gestellt, ob und wie es unseren Absolventen gelingt mit dem Erringen unseres Diplomas, in der Musikindustrie Fuß zu fassen. Wir haben uns daher entschlossen eine neue Blog-Serie „Meet our Alumni“ ins Leben zu rufen, in denen wir einige unserer Alumni interviewen um herauszufinden, wie es ihnen in der Zeit nach der Ausbildung ergangen ist. 

Den Anfang macht Florian Brückl: Singer-Songwriter, Gitarrist und frisch gebackener Music Producer. Mit gerade einmal etwas über 20 hat er es geschafft, einen Titel auf dem aktuellen Album des Schlager-Stars Roland Kaiser mit Text und Musik unterzubringen. Auch nach Abschluss seiner Ausbildung am Abbey Road Institute Frankfurt heißt seine Devise für die Zukunft: „Ich möchte mit geballter Leidenschaft Musik schreiben und produzieren.“

Du hast nach einem intensiven Jahr Deinen Abschluss am Abbey Road Institute Frankfurt erreicht. Wie war rückblickend diese Zeit für Dich? Was waren die Highlights?

Das Jahr am Abbey Road Institute Frankfurt war großartig und verging wie im Flug. Auf der einen Seite habe ich viele neue, kreative Leuten kennengelernt und durfte gemeinsam mit ihnen Musik machen. Auf der anderen Seite wurde mir alles an die Hand gegeben, was es über Musikproduktion zu wissen gibt. Ein technisches Highlight war definitiv die Arbeit mit dem großartig klingenden analogen SSL-Mischpult 4064G. Das kannte ich bisher nur als Plugin.

In Deinem Leben dreht sich offensichtlich alles um Musik. Du spielst mehrere Instrumente. Wo liegen dabei Deine Schwerpunkte?

Die Gitarre ist mein Hauptinstrument. Klavier und Schlagzeug spiele ich gerade gut genug, um Song-Ideen als Demo festhalten zu können.

Du bedienst Dich beim Spielen von Akustik-Gitarren gerne diverser Picking-Techniken mit Thump-Pick. Derartiges hört man heute auf jungen, deutschen Pop-Produktionen eher seltener. Wie kamst Du dazu und wer sind auf dem Gebiet Deine Vorbilder.

Noch bevor ich angefangen habe, Songs zu schreiben oder zu singen, habe ich viel Zeit damit verbracht, Akustikgitarre zu spielen. So habe ich von Gitarristen wie Peter Ratzenbeck oder Ulli Bögershausen Picking Techniken gelernt, wie man sie häufig in Folk-Musik hört. Mein großes Vorbild auf der Gitarre ist ganz klar John Mayer. Aber auch der Sound von Dylan hat mich schon immer fasziniert. Denn er schafft es, dem vermeintlich Simplen extrem viel Gewicht und Tiefe zu geben.

Du befasst Dich seit einiger Zeit intensiv mit Songwriting. Bereits 2017 erschien Deine erste eigene EP „Alles zu unserer Zeit“. Von wem und wie wurden die Titel produziert?

Die Titel zu meiner EP ,,Alles zu unserer Zeit’’ wurden von einem lokalen Frankfurter Musikproduzenten als Akustik-Versionen aufgenommen. Eine wirklich spannende Zeit und einer meiner ersten Gehversuche im Songwriting und auch als Künstler.

Als Gitarrist und Sänger hast Du bereits namhafte Künstler wie Pivo Deinert im Studio oder Nevio Passaro bei dessen Live-Show begleitet. Letzteren sogar im ZDF-Fernsehgarten. Wie kommt man als junger Musiker an derartige hochkarätige Jobs? Wie betreibst Du Dein Networking?

Mein Netzwerk hat sich den letzten Jahren Stück für Stück aufgebaut. Ich besuche regelmäßig Musikverantstaltungen, um neue Leute kennenzulernen. Über solche Events habe ich die interessantesten Kontakte knüpfen können. Wenn du dann erst mal jemanden kennst, kennt der wiederum jemanden, der jemand anderen kennt usw. … So ergeben sich immer mehr spannende Jobs. Der Auftritt im ZDF Fernsehgarten kam so zu Stande: Gemeinsam mit Nevio Passaro und zwei weiteren Autoren habe ich in Süd-Italien den Song ,,Alles In Allem’’ geschrieben, der schließlich beim ZDF-Fernsehgarten Premiere feierte.

Einer der ganz Großen des deutschen Schlagers ist seit vielen Jahren Roland Kaiser. Auf seinem aktuellen Album „Alles oder Dich“ hast Du den Titel “Rede und Antwort” mit Musik und Text unterbringen können. Wie kam es zu der außergewöhnlichen Zusammenarbeit mit einem Künstler, der bereits auf mehr als 20 Studio-Alben und über 90 Millionen verkaufte Tonträger zurückblicken kann?

Dass einer meiner Titel bei Roland Kaiser gelandet ist, war ein riesiger Zufall, gepaart mit dem berühmt berüchtigten Quäntchen Glück. Ich habe den Song geschrieben, den ich dann wiederum einem Produzenten geschickt habe. Dieser hat den Titel anschließend an einen Verlag weitergereicht. Dieser Verlag hat Roland Kaiser den Titel schließlich vorgespielt. Herr Kaiser war begeistert und nahm den Song auf. Das Album landete letzten Endes auf Platz 2 der deutschen Album-Charts.

Florian Brückl im ARI Frankfurt

Florian Brückl im ARI Frankfurt

In welcher Form wurden dem Künstler die Songs präsentiert? Hattest Du diese vorher selber bereits eingespielt und fertig produziert?

Zu Beginn gab es eine Version mit einem Klavier, meiner Stimme und ein paar Dopplungen. Das alles habe ich bei mir Zuhause aufgenommen. Anschließend hat ein Produzent den Titel etwas ausgearbeitet und ein befreundeter Musiker spielte einige E- Gitarren dazu ein, sodass sich sowohl Verlag als auch der Künstler ein besseres Bild machen konnten. Dabei handelte es sich aber lediglich um ein Demo und nicht um die später veröffentlichte Produktion.

Hattest Du während der Produktion einen gewissen Einfluss auf die Gestaltung Deiner beiden Songs oder hat man Dich mit dem Endergebnis quasi „überrascht“?

Die Produktion meines Titels hat Alex Wende in den Hansa Studios in Berlin gemacht. Ich hatte also nur Einfluss auf den Text und die Komposition. Somit war es eine Überraschung, den fertigen Titel zum ersten Mal zu hören. Wir waren alle begeistert und wahnsinnig dankbar, dass der Song den Weg auf das Album gefunden hat.

Gibt es aktuelle Projekte an denen Du gerade arbeitest?

In den letzten Wochen und Monaten ist sehr viel passiert. So erreichten zwei Titel von mir Platz zwei der deutschen Album-Charts und auch in Österreich und der Schweiz haben es zwei meiner Lieder auf Platz eins der Charts geschafft. Es gibt einige Projekte an denen ich derzeit arbeite. Jedoch darf ich dazu im Moment noch nicht so viel verraten.

Wo siehst Du Dich in den nächsten Jahren – Mehr als Artist, Songwriter oder sogar vornehmlich als Produzent und “Entscheider” hinter den Kulissen?

Ich liebe es, Musik zu schreiben. Genauso liebe ich es aber auch Musik zu machen, und einen Klang zu kreieren. Eine meiner Kernaufgaben wird nach wie vor das Songwriting sein. Des Weiteren möchte ich mit den am Abbey Road Institute gemachten Erfahrungen in Zukunft vermehrt Musik produzieren.

Hast Du während des Kurses „Music Production & Sound Engineering“ am Abbey Road Institute Produktionsmethoden erlernt, die Du für Dein zukünftiges kreatives Schaffen mit auf den Weg nehmen wirst?

Das Abbey Road Institute hat mir alles geben was ich benötige, um am Musikmarkt bestehen zu können. Ab jetzt liegt es in meiner Verantwortung, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Kurzum: Ich würde jedem, der sich für das Thema Musikproduktion interessiert, dazu raten, sich auch das Abbey Road Institute mal genauer anzuschauen.

Florian, ich danke Dir für das nette Gespräch und wir freuen uns alle darauf, bald mehr von dir zu hören!

Das Gespräch führte Ulli Schiller, Abbey Road Institute Frankfurt

 

Link zum Song „Alles oder Dich